Jodelle Ferland und Jeff Bridges                        

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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#«Tideland» von Terry Gilliam
  3/6
film
«Tideland» von Terry Gilliam

dann später nach der Lektüre derart begeistert ob dieser Geschichte zu sein, dass er Cullin gleich um die Filmrechte bat.

«Tideland» erzählt die Geschichte der 11-jährigen Jeliza-Rose, deren Eltern beide Junkies sind. Mutter Gunhilda (Jennifer Tilly) ist ein ehemaliges Groupie, Vater Noah (Jeff Bridges) ein alternder Rockstar. Während Jeliza-Rose jeden Abend die Heroinspritze für Papa vorbereitet («Daddy goes now on vacation, honey»), stirbt Mama im Schlafzimmer weg. Darauf machen sich Vater und Tochter auf den Weg aufs Land, dorthin, wo Noah einst herkam. Eingebettet zwischen sanften Hügeln und endlosen Getreidefeldern finden sie das einstige Heim – verwahrlost, unbewohnt und gespenstisch.

Es dauert nicht lange und Daddy nimmt Dauerferien. Damit bleibt Jeliza-Rose alleine in dem Haus, obwohl sie weiterhin mit dem im Schaukelstuhl sitzenden Vater spricht, der zunehmend ein Spielplatz für Fliegen und anderes Ungeziefer wird. Das Mädchen hält sich derweil an ihre drei Freundinnen in Form von abgetrennten Puppenköpfen.

«Tideland» heisst zu deutsch Watt, also jenes Land, das durch die Gezeiten trockengelegt wird. Das Watt ist demnach stets ein Ort des Übergangs und nur temporär für den Menschen sicher. Es ist ein Land wie geschaffen für einen wie Terry Gilliam, der diese Welt in grossartigen Bildern inszeniert. Für ihn sei sein Film ein Statement gegen die Special-Effects-Flut von heute. Eine Hommage an die Einbildungskraft der Menschen. So trifft in «Tideland» gewissermassen