Im Filmstudio mit «Blade Runner»-
Regisseur
Ridley Scott
© Kim Gottlieb.
Courtesy 
of Isa Dick-Hackett

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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#Autorenporträt
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dossier: Philip K. Dick
Autorenporträt

Im semibiographischen «Valis» versuchte er sich der Erleuchtung und der kosmischen Erklärung literarisch zu nähren. Er, der sein Leben lang ein Bewunderer von James Joyce gewesen war, hatte damit sein eigenes «Finnegans Wake» geschaffen. Beiden Werken ist gemeinsam, dass ihre unbestrittene Qualität sich nicht als Lese-Spass offenbart.
Immerhin wurde dem von Hollywood und Millionen von SF-Fans Geliebten jüngst doch noch der literarische Ritterschlag verliehen. Vier seiner Romane aus den sechziger Jahren sind in den USA nun in der «Library Of America» erschienen, dort, wo sich nur die ganz Grossen tummeln dürfen. Nun ist Dick endlich einer von ihnen. Er, der von namhaften Vertretern der literarischen Welt immer wieder mit Franz Kafka und Jose Luis Borges verglichen wurde, steht nun in einer Reihe mit Herman Melville, John Steinbeck, Walt Whitman oder Philip Roth.
Paul Williams, Herausgeber des «Philip K. Dick Society Newsletters» schreibt im Vorwort zu Lawrence Sutins herausragender Dick-Biographie «Göttliche Überfälle» über die Vorteile, der literarischen High Society nicht angehören zu müssen:

«Du willst hinaus in die Welt und soviel Staub wie möglich aufwirbeln, ehe sie dir einen Stempel aufdrücken können, dich ausstopfen und präparieren, deinen Mythos in Stein meisseln, dich an ein Podest ketten. Jeder Leser, der Dick für sich entdeckt, scheint das Gefühl zu haben, dass er auf etwas Unbekanntes und ganz besonderes gestossen ist; Dick ist noch lange nicht öffentliches Eigentum.»

Und so sollte es auch bleiben…trotz der späten Rehabilitierung.