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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#Manga
  9/17
comic
Manga

Lolikon-Erotik, erzählt wird aber mit spannender Gekiga-Dramatik. Man erfährt auch hier einiges über die Gegebenheiten in der japanischen Gesellschaft.

Die 14jährige Megumi, Tochter einer jungen Witwe, ist verschwunden. Ein Freund der Mutter, der Bergsteiger Shiga, macht sich im Grossstadtdschungel von Tokio auf die Suche nach dem Mädchen, das sich offenbar mit ihren Problemen der Pubertät von der Mutter allein gelassen fühlte und deswegen abgehauen ist. Die Suche führt nach Shibuya, einem Quartier, wo sich vor allem junge Leute in den Strassen und Clubs vergnügen und wo für uns Westler erstaunliche Dinge passieren. Unter anderem erfährt man, dass es im heutigen Japan durchaus üblich ist, dass junge Mädchen gegen Geld die Wünsche älterer Männer erfüllen. In eine solche Geschichte ist auch die erlebnishungrige Megumi hinein geraten, wie Shiga nach und nach herausfindet. Befreit wird sie schliesslich aus dem Penthouse eines Industriebosses, Shiga muss einen Wolkenkratzer wie einen «Grossstadtberg» besteigen, das Wissen um den Umgang mit der Natur obsiegt sozusagen über kapitalistische Degeneriertheit.

Taniguchi erzählt in einem luftig-realistischen Stil und mit feiner Linienführung. Seine Gesichter sind ausdrucksstark und lebendig, er weiss sowohl den Duft der Natur, als auch Grossstadt-Nachtszenen oder schwüle Club-Action packend darzustellen. Die Sprechblasen nie mit Text überladend und die Handlung stets ruhig vorwärtstreibend, gehört Taniguchi heute zu den überzeugendsten Comic- Erzählern überhaupt. Sein Meisterwerk dürfte immer