zig Varianten daherfabulierten «Urashima Taro»- Märchens gesehen werden. Urashima, ein armer Fischer, wird in die Tiefen des Meeres und in eine phantastische Unterwasserwelt entführt. In sein Heimatdorf zurückgekehrt, stellt er fest, dass er mindestens ein Menschenalter lang fort war. «Der Casanovakomplex» des eigenwilligen 57-jährigen Mangaka – so nennt man die japanischen Comiczeichner – Yoji Fukuyama bietet eine überraschende Variation des Urashima-Themas. Der namenlose Held der Geschichte ist ein Mann mittleren Alters und steigt irrtümlicherweise an der Haltestelle Uroshima aus dem Zug. Mit dem Namen ist der deutliche Bezug zum Fischer-Märchen geschaffen. Schnell entdeckt der Held, dass die Einwohner dieses unbekannten Stadtteils nur eines im Kopf haben: bumsen. Beim oberflächlichen Durchblättern des Buches, das notabene auch in deutsch wie ein Manga von hinten nach vorn und von oben rechts nach unten links gelesen wird, glaubt man, es mit einem der üblichen japanischen Sex-Manga zu tun zu haben. Aber Achtung: genaues Studium eröffnet eine ausgeklügelt exzentrische Story über eine absolut grölig-absurde Welt, deren von Sex geprägtes Leben wie folgt umschrieben wird: «In Uroshima vögeln sie nach Lust und Laune, wie man sich anderswo einen guten Tag wünscht». Selbstverständlich aber stets mit Kondomen.

Wie der Fischer Urashima sich aus dem Unterwasserparadies fort und nach Hause wünscht, so versucht unser Held dem Sexparadies Richtung Tokio zu entkommen. Da jedoch seine Libido jahrelang zu kurz gekommen ist, wird er immer wieder