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das kulturelle überformat
Nr. 24 / 12. Mai 2009
#CD
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tipps
CD

Together Through Life
Bob Dylan

ra. «Some people they tell me / I got the blood of the land in my voice», singt er in «I Feel A Change Comin’ On». Und es ist tatsächlich die Stimme, die einem sofort auffällt. Bob Dylan hat wohl kaum in seiner Karriere zuvor stärker und eindringlicher gesungen als auf «Together Through Life». Sei es als kerniger Blueser auf «Beyond Here Lies Nothin’» oder «It’s All Good», als sentimentaler Crooner bei «Life Is Hard» oder aus abgrundtiefer Kehle à la Tom Waits wie in «My Wife’s Home Town». Dylan singt von der Liebe, aber vor allem von jener, die verloren gegangen ist. Einmal mehr, wie bereits bei den beiden Vorgänger-Alben «Love And Theft» und «Modern Times», inszeniert er die Songs als Reminiszenz an seine musikalischen Einflüsse. Mit Hilfe von Blues, Rhythm’n’Blues oder TexMex – neu jetzt auch mit David Hidalgo von Los Lobos am Akkordeon – gibt Dylan der Schattenseite Amerikas eine Stimme. Vielleicht ist es lyrisch betrachtet nicht Dylans Meisterwerk, aber an Intensität kaum zu überbieten. «Brick by brick, they tear you down», singt er zu den Verlieren. Immerhin wissen sie einen wie Dylan an ihrer Seite. (Sony)

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Lotusflow3r
Prince

ra. Die Selbstkritik eines Genies ist nicht immer über jeden Zweifel erhaben. Prince beehrt uns gleich mit einem Triple-Album (!), auf dem der Hörer eigenhändig die Spreu vom Weizen trennen muss. Tut er dies, erhält er ein grossartiges Album. Kleine Bastelanleitung: die erste CD, «Elixir», enthält Musik seiner neusten Muse Bria Valente, die kann man getrost ignorieren, da zu seicht und zu klebrig. Das gitarrenorientierte Album «Lotusflow3r» lebt von wilder Saitenakrobatik und enormem Pop-Appeal. Ignorieren: «4ever» und «Love Like Jazz». Letzteres ist einem, der bereits mit Miles Davis gejammt hat, nicht würdig. Und «MPLSound» ist vom Prince-typischen Funk geprägt, wenn man die vier balladesken Mittel-Stücke subtrahiert. Das ergibt nach Adam Riese immer noch 50% tolle Musik, also mehr als ein ganzes Album. Und deshalb hat sich Prince immer noch einen Platz in den TheTitle-Tipps verdient. (NPG)

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