HAMBURG
KUNSTHALLE
Tanz der Farben
Nijinskys Auge und die Abstraktion
Von 20. Mai bis 16. August 09
www.hamburger-kunsthalle.de
Am 19. Mai 1909 trat der russische Tänzer und Choreograph Vaslaw Nijinsky mit dem Ensemble des Ballet Russe erstmals in Paris auf. Nijinsky wurde umgehend zum gefeierten Publikumsliebling auf den europäischen Bühnen. Neben seiner überragenden Laufbahn als Tänzer schuf Nijinsky um 1919 eine ganze Reihe von eindringlichen Farbmalereien, die der modernen Kunst seiner Zeit in Paris verblüffend nahe stehen. Mit fein gezeichneten farbigen Kreisen und Ellipsen kreierte der Tänzer Serien von Blättern, die Raum und Blick vernetzen und Rhythmus und Farbe zu einer gemalten Choreographie intensiver Emotionen verdichten. Diese sehenswerten Blätter zeigt die Ausstellung in bisher in der Öffentlichkeit nicht gesehenem Umfang. In einer gesonderten Sektion der Ausstellung wird die historische Figur und Persönlichkeit des Jahrhunderttänzers durch Fotografien, Plakate, Gemälde und Skulpturen berühmter zeitgenössischer Künstler lebendig. Die Ausstellung umfasst etwa 100 Arbeiten von Nijinsky, vorwiegend aus der Stiftung John Neumeier, und ebenso viele Arbeiten der anderen Künstler, die mit jeweils etwa zwanzig vorwiegend grossformatigen Werken aus internationalen Sammlungen vertreten sind.
KÖLN
MUSEUM LUDWIG
Maria Lassnig. Im Möglichkeitsspiegel
Bis 21. Juni 09
www.museum-ludwig.de
Retrospektive der Aquarelle und Zeichnungen von 1947 bis heute. Es gibt nicht viele Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die über Jahrzehnte hinweg grosses internationales Ansehen genossen haben. Die fast 90jährige Österreicherin Maria Lassnig ist eine von ihnen. Seit über 60 Jahren malt und zeichnet sie, und gerade ihr Spätwerk überrascht mit seiner Frische und Ausdruckskraft. Die Retrospektive setzt bei den informellen Zeichnungen der späten 1940er Jahre ein und verfolgt das zeichnerische Werk von den «Körpergefühlszeichnungen»über die New Yorker Trickfilme bis hin zu den eher malerischen Formen im Aquarell in den 1980er und 90er Jahren. Der Schwerpunkt aber liegt auf ganz aktuellen Arbeiten, in denen Lassnig auf irritierende Weise schlichte Bleistiftzeichnungen mit grellen, oft schreiend bunten Hintergründen kombiniert. Bei den meisten dieser Zeichnungen handelt es sich um Selbstporträts. Maria Lassnig befragt in ihnen ihr Körpergefühl, die physischen Bedingungen ihrer Existenz. Papier dient dieser Künstlerin als Korrektiv, als Spiegel ihrer selbst, heute wie vor 60 Jahren.