Es war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Exil-Amerikaner die Strassen von Paris bevölkerten, als an der Rive Gauche Boris Vian nächtelang mit Miles Davis diskutierte und die Boulevards der Bohemia gehörten. 1953 gründeten Plimpton und Hughes mit ein paar Freunden The Paris Review. Das Motto lautete: «For the good writers and good poets, the non-drumbeaters and non-axe grinders. So long as they’re good.»
Die Gründungsgeschichte liest sich ebenso spannend wie die Beiträge des Magazins selbst. Die Redaktionssitzungen fanden auf einem alten Frachtschiff auf der Seine statt, begleitet von einer Party und Jam-Sessions, bei denen unter anderen auch der Trompeter Chet Baker zugegen war. Im Paris jener Tage kamen die Autoren und Intellektuellen geradewegs auf einen zu, man brauchte bloss auszuwählen. The Paris Review hat sich vor allem auch mit Interviews einen Namen gemacht, in denen Autoren über ihre Arbeit und ihre Sicht der Dinge sprechen. Die Liste der Befragten liest sich heute wie ein Who is Who der Kulturgeschichte. Ob Ernest Hemingway oder Vladimir Nabokov, ob Jorge Luis Borges oder T.S. Eliot – die Interviews gehören mittlerweile zum Standard der Sekundärliteratur und werden regelmässig auch zusammengefasst in Buchform veröffentlicht.
Angefangen bei den Erstveröffentlichungen von Werken von Samuel Beckett und Philip Roth bis hin zu der aktuellen Ausgabe mit Interviews mit Annie Proulx und John Banville und dem Dschungeltagebuch des Filmemachers Werner Herzog: in der Gesamtheit aller