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das kulturelle überformat
Nr. 24 / 12. Mai 2009
#Coesy
  5/10
comic
Coesy

Umgang mit der abgelegenen Bergwelt, in welche die «moderne Zeit» einbricht. Insofern ist «Peter Pan» durchaus Teil jenes Trends, der in Fredi M. Murers «Höhenfeuer» (1985) filmisch einen meisterlichen Ausdruck fand: Mystifikation jenseits von Bergheimat- Sentimentalität, aber auch jenseits rein naturalistischer Sozialdramatik.

Das Festival BD Sierre verkörperte eine Comic- Epoche, die unwiederbringlich dahingegangen ist. Die charmante Volksfeststimmung von Sierre wurde längst durch den «kunstgewerblichen Bastelgroove» des Luzerner Fumetto ersetzt. Zur Sierre-Ära gehört auch irgendwie das Werk von Cosey. Das Œuvre des 1950 geborenen Zeichners, der eigentlich Bernard Cosandey heisst, lässt sich grob in vier Phasen einteilen. Angefangen hat es mit einer Mitarbeit im Atelier von Derib («Yakari»), dem Doyen der Westschweizer Comicszene, und der Verfertigung humoristischer Strips, welche der franko-belgischen Tradition verpflichtet sind. 1975 startete Cosey seine Serie «Jonathan», in deren viertem Album «Die Wiege des Bodhisattva» (1979) er sich auch formal von Deribs Einfluss löste. Die Arbeit an «Jonathan» wurde 1982/83 durch das zweibändige «Auf der Suche nach Peter Pan» unterbrochen; die danach entstandenen Bücher bilden eine Gruppe für sich.

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Cosey versteht es, komplexe und gleichzeitig alltägliche Verhaltensweisen und Handlungen seiner Figuren in Bildergeschichten umzusetzen. Eine Comicauffassung, die auch schon zu Kontroversen