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das kulturelle überformat
Nr. 24 / 12. Mai 2009
#Cosey
  3/10
comic
Cosey

Von all diesen Eigenschaften profitierte das legendäre Comic-Festival in Sierre über zwanzig Jahre lang. 1983 hatten Mitglieder der Jungen Wirtschaftskammer Sierre, unter denen sich etliche Comic-Fans befanden, den Anlass ins Lebengerufen und man holte nach und nach und Sommer für Sommer die frankophone und internationale Comic-Szene mitten ins Wallis.

Im gleichen Jahr 1983 erschien in «Tintin» eine erste Folge von Coseys zweiteiligem Comic-Roman «Auf der Suche nach Peter Pan», der im Wallis spielt, welches durch die beiden Bände und das Festival zu einer Art Comic-Mythos wurde. An diesem weitergebastelt haben sowohl Simon Tschopp und Daniel Varenne, die 1989 die von C. F. Ramuz in Literatur verwandelte Geschichte des Falschmünzers Farinet zu einem Comic verarbeiteten. Auch Hugo Pratt packte den Duft des Rhonetales, von seiner Wahlheimat Lausanne aus, öfters in seine Corto Maltese-Stories ein.

«Auf der Suche nach Peter Pan» ist mitnichten Coseys beste Arbeit, wie das von vielen Adepten immer wieder behauptet wird. Das Werk repräsentiert jedoch mit seinem stimmungsvollen, leicht stilisierten und diszipliniert akkurat durchgehaltenen zeichnerischen Realismus den Geist einer Epoche, die in ihren Comics das Lokalkolorit von Gegenden und deren Kultur einzufangen versuchte. Das Urtümliche und «Echte» war in dieser Post-Post-Hippie-Ära gefragt.

«Peter Pan» spielt nicht in jenem vom Rhonetal beherrschten Wallis, dessen Landschaft der späte Rilke als ein Ineinanderwirken von Provence und Spanien empfand, sondern in einem fiktiven Bergdorf.