Geoff Barrow / Foto: © Adam Faraday

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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#Portishead
  3/8
musik
Portishead

zu werden, waren dort gleich Null. Klar hätte ich mich einer Rockband anschliessen und mit ihr durch die Clubs tingeln können, aber dazu hatte ich schlicht keine Lust. Also habe ich eine Grafikerausbildung begonnen, weil dieser Beruf mir zukunftsträchtiger erschien als eine Musikerkarriere. Ich bin aber sehr bald aus dem College rausgefault, weil ich immer das Umgekehrte von dem gemacht habe, was die Dozenten von mir verlangten.

Heute können sich junge Musiker im Internet ein Publikum erspielen, ohne je das Haus zu verlassen. Haben Sie das Gefühl, Sie wurden zwanzig Jahre zu früh geboren?

Schon möglich. Gleichzeitig frage ich mich, ob es wirklich so toll ist, dass man eine vollwertige Studio-Software mitgeliefert kriegt, wenn man sich einen Mac kauft. Manchmal wird den Leuten zu vieles zu einfach gemacht.

Wollen Sie damit sagen, dass heute zu viel Musik auf die Schnelle gemacht wird?

Nicht unbedingt. Heute geben sich Produzenten die allergrösste Mühe, fantastische Sounds hinzukriegen, nur klingt die Musik, die sie in ihren tollen Studios machen, wie von seelenlosen Pavianen gespielt. Bei unserem neuen Album ging es uns nicht nur darum, den bestmöglichen Sound für unsere Songs zu finden, wir wollten auch eine gewisse Selbstvergessenheit zu Platte bringen. Meiner Meinung nach entsteht