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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#Portishead
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musik
Portishead

Mit diesem Etikett konnte sich kein Musiker anfreunden, der es umgehängt bekam. Schliesslich wurde Trip-Hop in einigen Kreisen als «Hip-Hop für Leute, die keinen Hip-Hop mögen» verschrien, als angelsächsische Verhunzung eines authentisch afroamerikanischen Musikstils. Dabei entwickelten Portishead, Massive Attack und Tricky nur die Rauschmusik der gefeierten Rap-Pioniere Eric B. & Rakim konsequent weiter – und liessen keine Gelegenheit ungenutzt verstreichen, um ihren Heroen Tribut zu zollen. Nach den Alben «Dummy» (1994) und «Portishead» (1997) wurde es still um Geoff Barrow, Beth Gibbons und Adrian Utley. Abgesehen von vereinzelten Remixes, überraschenden Kollaborationen (unter anderen mit Tom Jones) und seltenen Fremdproduktionen (für The Coral) schien das einflussreiche Trio verstummt. Das neue Album «Third» macht klar, warum sich die Arbeit daran immer mehr in die Länge zog. Die drei Briten haben versucht, ihren Sound umzukrempeln und doch als Portishead erkennbar zu bleiben. Das ist ihnen dank Beth Gibbons’ markanter Stimme auch gelungen, aber als Trip-Hop lässt sich Portisheads Musik beileibe nicht mehr bezeichnen. Rhythmus und Atmosphäre hat «Third» zuhauf, aber Grooves und Samples sucht man hier vergebens.

Geoff Barrow, man liest, Sie seien farbenblind. War das mit ein Grund, warum Sie Musiker wurden?

Nicht wirklich. Ich war schon als Kind an Musik interessiert, habe früh Schlagzeug spielen gelernt und mir eigene Songs gebastelt. Nur komme ich nicht aus einem kreativen Umfeld. Die Chancen, Berufsmusiker