sachten Dröhnen und Schmirgeln im Untergrund der akustischen Arrangements. Nur die Banken trauen der Sache nicht und verrammeln alle Kreuzberger Filialen.
Anstelle des niedergebrannten Supermarkts steht übrigens seit kurzem eine grosse Moschee, original mit etlichen Türmchen, Zwiebelchen und Ornamenten, wo der Muezzin nun gegen die Glocken der Emmaus-Kirche vor meinem Haus anrufen kann.
Dringend loswerden muss ich noch, wie toll es ist, dass plötzlich Afrika, über famose Leute wie Vampire Weekend, wieder in die Popkultur kommt. Ich empfehle ein paar der wunderbaren Stücke von Etoile de Dakar, der ersten Band Youssou N´Dours, auf die mich wiederum der grosse John Peel schon in den Achtzigern aufmerksam gemacht hat, als er sie vermutlich zwischen Teenage Kicks und English White Boy Engineer spielte. Und die ich durch die Wochenendvampire nun mit Gewinn wiederhöre. Ausserdem, eleganter Bogen zu den Kampferinnerungen, wäre in diesem Jahr der streitbare Afrobeat-Pionier Fela Kuti siebzig Jahre alt geworden. Dessen prachtvoller, hypnotischer, kämpferischer Musik ich hier ein Maibäumchen pflanzen möchte.
Markus Schneider