Seite 3 aus «Rätsel in Weiss», in
Zusammenarbeit mit Francis Rivolta,
Szenario © Matthias Gnehm & Francis
Rivolta und Parlamentsdienste
Doppelte Böden finden sich dann bei Matthias Gnehm in Hülle und Fülle. Was schon beim Buchtitel respektive den Buchtiteln anfängt. Der Schutzumschlag zeigt eine Illustration in jenen bläulich- grünlich- hellpink- orangen Pastelltönen, wie sie für die Einbände von Esoterikwälzern oft typisch sind. «Matthias Gnehm: Das Selbstexperiment» gibt sich als Titel so universell wie vage, das Buch könnte von Selbstverstümmelungen à la Schwarzkogler über Auto-Gehirnwäsche bis zur Selbstmedikation von allem möglichen handeln. Die erste Doppelbödigkeit des Werkes tritt dann schon beim Entfernen des Schutzumschlages zu Tage, denn nun heisst der lindengrüne Band auf einmal «Geist» und ist von einem gewissen Peter Röller verfasst. Die Verwirrspiele nehmen ihren Lauf.
Zeichnerisch geht Gnehm, den man als sensibel und gleichzeitig pastos kolorierenden Comicschöpfer kennt, schwarzweiss und clever grob zur Sache. Klare Panels ohne überflüssige Details, die keinen Bezug zur Handlung haben. Im eingebauten Comic von Peter Röller, der eine zentrale Rolle spielt, reicht gar eine piktogrammartige, fast schematische Optik.
Ist es möglich, unter anderem über die ungelöste Frage, wie Bewusstsein entsteht, einen spannenden Comic zu kreieren? Es ist. Gnehm führt mit seinem 336-seitigen Buch das Medium in wesentlich abenteuerlichere