Seite 62 aus «Das Selbstexperiment»,
© Edition Moderne

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#Matthias Gnehm
  4/14
comic
Matthias Gnehm

und progressivere Sphären als jeder dreidimensionale Kunst- Comic- Installations- Furz. Inspirieren liess sich der Zeichner nicht zuletzt durch Studien und Gespräche am Collegium Helveticum und am Institut für Integrative Biologie der ETH Zürich. Als Anregung diente Gnehm ausserdem immer wieder die Fotografie «Sichtung» des seit 2005 verschollenen Künstlers Andreas Holenstein, der hier mit weissem Tesaband auf zwei Pneus eines Lastwagens eine liegende Acht, also das Zeichen für Unendlichkeit, geklebt hatte. Über der Tatsache, dass beim Anfahren des Wagens sozusagen in einem Sekundenbruchteil die in sich ruhende Unendlichkeit zerstört wird, lässt sich stundenlang hirnen.

Angeregt durch diese Studien, geht Gnehm in seinem Buch auf unterhaltsame Art und Weise letztlich unlösbaren existenziellen Fragen auf den Grund: Bin ich der, der ich glaube zu sein oder ein anderer? Wer ist wer? Wer steckt in wem? Und wer ist, respektive wer spielt Gott? Gnehm bedient sich dabei sowohl des Personals des Instituts, das sich mit Transdisziplinarität beschäftigt, als auch desjenigen des Kollegiums, das sich schwerpunktmässig der Emotionsforschung verschrieben hat, indem er fiktive, dort angeblich arbeitende Personen wie den Wissenschaftler Frank Karrer einführt. Diese Hauptfigur ist ein alter Freund des erfolgreichen Comiczeichners Peter Röller, der in seinem genialen neuen Werk letzte Fragen zu lösen versucht.