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das kulturelle überformat
Nr. 14 / 8. Mai 2008
#Matthias Gnehm
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comic
Matthias Gnehm

Da wurde im Vorfeld zu Fumetto von den Organisatoren einmal mehr betont, wie ausgesprochen stark man sich in diesem Jahr um die Fusionen und Schnittstellen zwischen Comic, Kunst, Installation und Performance bemühen wolle. Und was stellte sich dann als wirkliche Sensation des Festivals heraus? «Das Selbstexperiment» von Matthias Gnehm, ein schlicht wirkendes Comicbuch mit Schwarzweiss- Zeichnungen. Was zeigt, dass man zwar an Comic-Festivals nicht einfach die Originalseiten der Bücher ausstellen sollte, weil meist zu langweilig, jedoch die für die Comics errichteten Installationen und Environments auch nicht als wichtige «Kunst per se» betrachten darf, da spätestens dann, wenn das Festival seine Tore schliesst, nur eines übrig bleibt: das Comicbuch.

Die Träger des Mediums bleiben im Alltag stets Magazine, Hefte und Bücher. Zwei neue Bände von Deutschschweizern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, wurden am Fumetto aus der Taufe gehoben: «Klee» von Christophe Badoux und «Das Selbstexperiment» von Matthias Gnehm. Ersterer entstand als Auftragsarbeit des Zentrum Paul Klee und erzählt in anschaulichen, farbigen Tafeln das Leben des Künstlers. Badoux weiss in seiner von einer modernen Ligne Claire-Auffassung geprägten Bildsprache flächig-einfach und mit klarer Figuration Zeitstimmungen einzufangen sowie linear und ohne doppelte Böden zu fabulieren.