Out Louder
Medeski Scofield Martin & Wood
ra. 1998 buchte Jazzgitarrist John Scofield das Trio Medeski, Martin & Wood für sein Album «A Go Go». Es zeigte einen so kaum gehörten Scofield: locker, beschwingt und groovig. Nun haben sich die vier erneut getroffen. Als gleichberechtigte Partner stiegen sie ins muffige Brooklyner Shacklyn-Studio von MMW hinab, um losgelöst von jedem Zwang einfach gemeinsam loszulegen. Es dauerte weniger als eine Woche, um die zwölf Tracks, die meist aus Improvisationen heraus entstanden sind, fertigzustellen. Das Resultat ist einmal mehr von hypnotischen Grooves geprägt, von Spielwitz und virtuosen Ausbrüchen. Weder MMW noch Scofield haben in jüngster Zeit mit ihren Produktionen die Energie und Intensität von «Out Louder» erreichen können. Vielleicht sind die vier einfach füreinander geschaffen. (Universal)
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Prezens
David Torn
ra. 21 Jahre nach «Cloud About Mercury» veröffentlicht der Gitarrist David Torn wieder ein Album unter eigenem Namen auf dem renommierten deutschen Jazzlabel ECM. Torn, der im Ambient genauso zuhause ist wie in der freien Improvisation, gehört zu den kompromisslosesten Klangforschern der Gegenwart. Torn geht es um die Kreation von Atmosphären, um das Errichten von klingenden Skulpturen, die er schichtweise auftürmt, permanent hinterfragt, minutenlang verharren lässt, um sie dann urplötzlich zur Implosion zu bringen. Auf «Prezens» tut er dies mit Mitgliedern von Tim Berne’s Science Fiction, mit Altsaxophonist Tim Berne, dem Tastenvirtuosen Craig Taborn sowie Drummer Tom Rainey. Bereits der neunminütige Einstieg «Ak» bietet sämtliche Ingredienzen, mit denen Torns Formation ihr Universum ausschmückt: pastorale Lyrik trifft auf harte Gitarrenriffs, elektronische Muster auf weitläufige Saxophonlinien, schwere Drums auf impressionistische Skizzen. Eine spannende Reise fürs innere Auge, ein Soundtrack fürs Gehirn. (ECM)
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