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das kulturelle überformat
Nr. 5 / 31. Mai 2007
#Buch
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Buch

Die Nacht ist heller als der Tag
Das kurze Leben des Malers Andreas Walser

Heinz Bütler, Wolfgang Frei (Hrsg.)

bs. Jahrezehntelang war der Schweizer Maler Andreas Walser (1908-1930) vergessen. Die vorliegende Monographie, die parallel zur Arbeit am gleichnamigen Dokumentarfilm «Die Nacht ist heller als der Tag» von Heinz Bütler und Wolfgang Frei entstand, erinnert an einen kurzen Lebenstraum, der 1908 in Chur begann und 1930 in Paris abrupt endete. Walser, der schon früh Interesse an der bildenden Kunst bekundete, wurde es in der Schweiz bald einmal zu eng. Sein Talent wird er zwischen Euphorie und Depression in Paris entfalten. Er lässt die Kunst- und Geistesmetropole auf sich «einwirken ganz und gar, flanierend bis zur Erschöpfung». In den knapp zwei Jahren malt Walser mehrere hundert Bilder, lernt Jean Cocteau und Picasso kennen. Der Briefwechsel mit der Schauspielerin Bärby Hunger, seiner einzigen Vertrauten, ist ebenso bemerkenswert, poetisch und in seiner Eigenart markant wie das bildnerische Werk.


«Die Nacht ist heller als der Tag – Das kurze Leben des Malers Andreas Walser», herausgegeben von Heinz Bütler und Wolfgang Frei. Mit Beiträgen von Roland Scotti, Emmanuel Wiemer, Stefan Zweifel. Benteli Verlag, Bern. 240 Seiten, 250 farbige Abbildungen. € 49,80/CHF 78,00

 

Versammelte Augenblicke – Der Bildhauer Rolf Brem
Hanspeter Gschwend

bs. Seine Portraitköpfe, 1992 an der Weltausstellung in Sevilla von Harald Szeemann im Kunstpavillion der Schweiz präsentiert, sind unvergessen. Nun sei er «weltberühmt in Meggen», erklärte Rolf Brem seinerzeit und diese Aussage ist charakteristisch für den Witz und die hintergründige Bescheidenheit eines Künstlers, der beharrlich im Abseits der Modeströmungen arbeitete. Der Luzerner Rolf Brem (*1926) ist einer der letzten traditionellen Schweizer Bildhauer von überregionaler Bedeutung. Zum 80. Geburtstag des Künstlers ist nun eine Monographie mit grossem Bildteil erschienen, die Rolf Brem künstlerisch verortet. Der Autor Hanspeter Gschwend (*1945), Redaktor bei Schweizer Radio DRS und Verfasser zahlreicher Hörspiele, Essays und Erzählungen, hat in einem einfühlsamen Porträt die Stationen im Beziehungsfeld von Leben und Werk nachgezeichnet. Das Denken und Schaffen des Bildhauers erschliesst Gschwend facettenreich und freundschaftlich in einem spannenden Verhältnis von Nähe und Distanz.

«Versammelte Augenblicke – Der Bildhauer Rolf Brem», Hanspeter Gschwend. Benteli Verlag Bern. 192 Seiten, 150 Duplex-Abbildungen, gebunden, mit Schutzumschlag, € 49,80 (D)/€ 51,30 (A)/CHF 78,00.