Die Geschichte der Miniaturbücher ist denn auch die spannende Geschichte der Buchkunst, denn anhand dieser kleinen Variationen versuchten sich die Meister gegenseitig zu übertreffen. Lange Zeit wurde mit Feder und Tinte gearbeitet, Illustratoren versuchten sich in Kleinstporträts – bis dann irgendwann die menschliche Hand an ihre Grenzen stiess. Da wurde das Miniaturbuch dann zur Herausforderung der Schriftsetzer und Schriftdesigner. Das oben erwähnte Galileo-Buch wurde in einer Schrift namens «Fly’s Eye» gesetzt, mit dem man 1879 bereits Dantes gesamte «Göttliche Komödie» auf 499 Seiten auf einer Seitenfläche von 5.4 auf 3.8 Zentimetern. «Fly’s Eye» hat die Schriftgrösse 2 Punkt und diese Grösse ist heute noch unterste Limite, wenn es um die Lesbarkeit geht. Was wiederum nicht heisst, dass man am Ende der Buchgrösse angelangt ist.
1932 veröffentlichte ein amerikanischer Verlag «The Rubaiyat of Omar Khayyam», ein Büchlein von 4 auf sechs Millimeter. 1978 toppte ein schottischer Verleger diese Marke mit «Three Blind Mice» und 2.1 Quadratmillimetern. 1985 veröffentlichte das selbe Haus «Old King Cole», das genau halb so gross war.
Das Buch «Miniature Books: 4'000 Years of Tiny Treasures» von Anne C. Bromer und Julian I. Edison erzählt all diese Geschichten und noch viel mehr. Und bildet die beschriebenen Bücher zudem in