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das kulturelle überformat
Nr. 5 / 31. Mai 2007
#Bücher über Bücher Teil 5
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literatur
Bücher über Bücher Teil 5

Wie klein muss denn nun ein Buch sein, um als Miniatur zu gelten? Die längere Seite eines Miniaturbuches darf 3 Inches (7,6 Zentimeter) nicht überschreiten. Die Ausstellung im Grolier Club zeigt aber deutlich, dass die Mehrheit dieser Bücher weit von dieser Höchstmarke entfernt ist. Da gibt es den kompletten Shakespeare in vierzig Bänden, jedes Büchlein nur fünf Zentimeter hoch und der Inhalt leicht von blossem Auge lesbar. Oder den Band «Galileo a Madama Cristina de Lorena», von einem Schriftsetzer 1896 im italienischen Padua hergestellt, in dem ein Brief Galileos an die schwedische Prinzessin Christina abgedruckt ist. Es war zu seiner Zeit, das kleinste in Schriftsatz hergestellte Buch und mass 18 auf 13 Millimeter. Das älteste Schriftstück, das unter die Definition fällt ist eine babylonische Tafel aus dem Jahr 2’000 vor Christus. Der Drang zur Kompaktheit, der sich heute in einem iPod Nano äussert, war also bereits in frühester Zeit ausgeprägt.


L'amour et les belles, Paris 1818. Le petit chansonnier, Paris 1842. Plaisir et gaite, Paris 1824.