David Bryce’s «Midget Library»
in zwölf Bänden,
in einem vergoldeten Metallcase
und einem Vergrösserungsglas.
Glasgow, 1900.

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das kulturelle überformat
Nr. 5 / 31. Mai 2007
#Bücher über Bücher Teil 5
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literatur
Bücher über Bücher Teil 5

Während andere Klubs aus früheren Jahrhunderten meist dazu da waren, dass sich Herren mit Zigarren unter Ihresgleichen auf feinsten Ledersesseln niederliessen, um einzig ihrem sozialen Stand Ehre zu erweisen, hatte der Grolier Club in New York wesentlich höhere Ziele. Von Bibliophilen für Bibliophile gegründet, ging es in diesem exklusiven Kreis ausschliesslich um die Wertschätzung des Buches und dessen Inhalt. Man musste zuerst auf literarischer oder bibliophiler Ebene einen wesentlichen Beitrag geleistet haben, um überhaupt für die Aufnahme vorgeschlagen zu werden.

Der Klub hat den Namen von Jean Grolier de Servières übernommen, eines französischen Adligen des 16. Jahrhunderts. Er war ein leidenschaftlicher Sammler von Büchern – und er war einer, der regelmässig Gleichgesinnte in seiner 3’000 Bände umfassenden Bibliothek zum geistigen Austausch versammelte. Dieses Austauschen und Weitergeben des literarischen Erbes nahmen die Grolier Club Gründer wieder auf. Wer heute den Club in Midtown Manhattan, der während den Ausstellungszeiten für das Publikum geöffnet ist, betritt, fühlt sich in dessen Gründerjahr 1884 zurückversetzt.

Mit der aktuellen Ausstellung ehrt der Klub nun ein Kunsthandwerk, das es seit 4’000 Jahren gibt und auch heute noch zahlreiche Anhänger