Kare Hedebrant (Oskar)

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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#«Let The Right One In»
  2/6
film
«Let The Right One In»

Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.
Ingmar Bergmann

Am Anfang des Films schneit es dicke Flocken aus dem Nachthimmel: «Let The Right One In» – oder wie er im Original heisst «Låt den rätte komma in» beginnt wie ein Märchen. Schweden im Winter, die Tage sind kurz und der Schnee hält den Alltag in Bann und überzieht die Tristesse der industriellen Landschaft mit einem Mantel der Reinheit und der Unschuld.

Unschuldig ist auch Oskar. Der zwölfjährige Bub lebt als Scheidungskind in einer trostlosen Vorstadtsiedlung am Rande Stockholms. In der Schule wird er gehänselt, von den Jungen verprügelt oder vor den anderen Schulkindern gedemütigt. Erst zuhause, abends, im Vorhof seines Wohnblocks, spielt er ganz alleine für sich den Rächer. Mit einem Messer bewaffnet, kämpft er gegen die imaginäre Anwesenheit seiner Peiniger. Die Einsamkeit Oskars findet ein Ende, als im selben Haus ein Mann mit einem kleinen Mädchen einzieht. Die zwölfjährige Eli gesellt sich in der frühen Dunkelheit dazu und die beiden nähern sich langsam aber stetig einander an. Zur gleichen Zeit treibt allerdings auch ein Mörder in der Gegend sein Unwesen und die Gemeinde lebt in permanenter Angst, wer das nächste Opfer sein könnte. Der Täter hängt seine Opfer kopfüber an einen Baum und schächtet sie, um ihr Blut in Plastikcontainer abzufüllen.