«Guerillero Heroico» / Foto: Alberto Kordas

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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#«Che» (The Argentine/Guerilla)
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film
«Che» (The Argentine/Guerilla)

Das Bild heisst «Guerillero Heroico» und stammt vom Fotografen Alberto Kordas. Da die Fotografie nicht geschützt ist, gibt es sie millionenfacher Ausführung – als Poster, auf T-Shirts, an Wände gesprayt und auf Haut tätowiert. Auf Feuerzeugen, Gruss- und Postkarten. Auf Servietten, Plattenhüllen und Geschenkpapier. Che ist überall – auch und gerade wegen Kordas Werk, das mittlerweile als berühmtestes und unverkennbarstes Abbild einer Person gilt.

Che Guevara, das gilt für die 68er-Generation genauso wie für die heutige Jugend ist die Ikone schlechthin. Er steht für die revolutionäre Haltung gegen das Establishment oder einfach nur für den Protest gegen die eigenen Eltern. Soviel Bürde zu tragen, soviele Träume zu symbolisieren: da kann der Mythos schnell einmal den Menschen dahinter erdrücken. Wer war denn nun Ernesto Che Guevara wirklich? Der junge, toll aussehende Student aus Buenos Aires, der mit seinem Motorrad ganz Lateinamerika durchreiste, und der in der Verkörperung von Gael García Bernal in Walter Salles «The Motorcycle Diaries» (2004) seinem Pop-Appeal mehr als gerecht wurde? Oder der gefährliche, hinterhältige Marxist, als den ihn die USA bezeichnete?

Weder noch. Oder wie man es nach fünf Stunden Kino auch betrachten könnte: er war all dies und trotzdem nichts davon. Steven Soderbergh ging es in «Che» nicht um eine Biographie im herkömmlichen Sinne. Dafür gibt es zuviele Beispiele, die gescheitert sind. Man denke nur an die verfilmten Lebensläufe von Ray Charles («Ray», 2004) und Johnny Cash («Walk The