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das kulturelle überformat
Nr. 23 / 14. April 2009
#Blutch
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comic
Blutch

Blutch, der eigentlich Christian Hincker heisst, ist ein Waggis aus Strassburg. Den Humor gewisser Elsässer und ihren verschärften Blick auf die Umwelt kennen wir gut – von Tomi Ungerer. Hier wie dort sind markante Brüste noch «dicke Titten» sowie ausladende Pos «geile Ärsche». Und hier wie dort wird solches von einem «politisch unkorrekt» geführten Zeichenstift festgehalten.

Blutch ist ein Alleskönner. 1967 geboren, besuchte er die Strassburger École des Arts Décoratifs und belegte das Fach Illustration. Anlässlich eines Wettbewerbes der Comic-Zeitschrift Fluide Glacial wurde deren Redaktion auf Blutch aufmerksam und verpflichtete ihn. In den Fluide Glacial-Serien «Waldo’s Bar» und «Mademoiselle Sunnymoon» fand Blutch zu der ihm besonders liegenden BD-Short-Story. Formal und inhaltlich zunächst ein wenig von François Boucq beeinflusst und inspiriert, liess Blutch in seinen Geschichten stets dem «normalen» Alltag Krasses und Groteskes angedeihen. Da geht es zum Beispiel in der Episode «Toutes les Femmes» darum, wie ein irrer Magier mittels einer Höllenmaschine alle Frauen von dieser Erde verschwinden lässt. Eine wehrhafte Prostituierte hat den Supergau aus unerfindlichen Gründen überlebt und muss sich nun mit einem Polizeiknüppel durch die Massen gierig triefender Männer prügeln. In