Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 13 / 4. April 2008
#Peter Doig
  11/11
kunst
Peter Doig

eines Tages beobachtete Doig am einsamen Strand, wie ein Mann im Wasser mit einem Pelikan rang, wie er diesen schliesslich tötete und nach Hause trug. Beim Weggehen habe ihm der Mann einen so vorwurfs- wie schamvollen Blick zu geworfen. Er habe sich schuldig gefühlt wie ein ertappter Voyeur, sagt Doig, und gleichzeitig habe er eine seltsame Aufregung verspürt, als ob er einer geradezu archetypisch urtümlichen Handlung beigewohnt hätte. Immer wieder hat Doig den Mann und den Pelikan seither thematisiert und beschwört damit ein ähnlich unheimliches Gefühl herauf, wie es die merkwürdige, in Dominica aufgewachsene, weisse Schriftstellerin Jean Rhys in ihrem rätselhaft schönen Roman «Wide Sargasso Sea» tut. Über den Umweg einer Spiegelung durch die karibische Kultur wirft Doig ein gänzlich neues Licht auf sich - und damit uns.


Wo nicht anders angegeben, sind die Zitate dem Ausstellungskatalog entnommen.

Ausstellung Peter Doig
London, Tate Britain, bis 27. April 2008
Ausstellungsrundgang »
Video-Interview mit Peter Doig »

Weitere Stationen: Paris, Musée d'Art moderne de la Ville de Paris (29. Mai bis 7. September 2008) und Frankfurt am Main, Schirn-Kunsthalle (9. Oktober 2008 bis 4. Januar 2009)

        


Published to accompany a major touring exhibition, this book will feature a contribution from leading art historian and critic Richard Shiff, as well as a revealing conversation between Doig and British artist Chris Ofili. Over 60 major paintings are reproduced, as well as a comprehensive collection of works on paper.
Tate Publishing, London, 2008,
edited by Judith Nesbitt, 144 Seiten, 100 Abb. farbig, 40 Abb. s/w, £ 14.99 (broschiert), £ 24.99 (gebunden)

The original interview between Peter Doig and Chris Ofili was commissioned by and published in BOMB Magazine in its Fall 2007 issue. To read the original interview in full: Click here »