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das kulturelle überformat
Nr. 13 / 4. April 2008
#Wahlkampfzentrale (5)
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360°
Wahlkampfzentrale (5)

die Stimme zu geben. Nancy Pelosi, die Mehrheitsführerin im US-Senat, erhält von den wichtigsten Geldgebern der Clinton-Kampagne einen geharnischten Brief, was ihr eigentlich einfalle, zu behaupten, die Superdelegierten sollten sich nach dem Willen des Volkes richten. Die demokratische Partei hat ein Problem: die Clintons (siehe oben: denen Amerika und die Partei soviel zu verdanken hat) verweigern sich den Regeln, die der Partei ihren Namen gab.

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McCain hat das Warten satt. Er geht raus. Und verkauft sich als ehrenhafter Mann, als Kriegsheld, als den einzig Richtigen. Sein Problem: Kriegshelden werden in den USA verehrt, aber nicht gewählt. Fragen Sie George McGovern (1972), Bob Dole (1996) und John Kerry (2004).

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In Texas waren die Vorwahlen am 4. März. Die Texaner zählen noch immer. Sie sind Opfer ihrer eigenen Regeln. Zuerst wurde eine klassische Vorwahl abgehalten. Danach, am gleichen Tag, zusätzlich ein Caucus (Wahlversammlung). Es lassen sich kaum Texaner finden, die die Regeln ihrer eigenen Vorwahlen erklären könnten. Texaner lieben es eher geradlinig (siehe: George W. Bush als Gouverneur, die Todesstrafe-Statistik, «No Country For Old Men» etc.). Am 7. Juni wollen sie das Resultat bekanntgeben. Und Florida wird sich fragen: wie haben die das so schnell geschafft?

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Wenn sich bis Denver das Problem bei den Demokraten nicht gelöst hat, droht die Spaltung der Partei, sagen viele besorgt. Sie sehen Hillary bereits als Alexis in «Denver». Bill dagegen befiehlt weiterhin: «Chill out!». McCain lächelt trotz seines schmerzenden