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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#The Red Hot Organization, Interview mit John Carlin
  5/7
musik
The Red Hot Organization, Interview mit John Carlin

Sind ihre Kosten einmal eingespielt, haben die Plattenfirmen leider kein Interesse daran, unsere Alben im Sortiment zu behalten. Weil wir unter den bestehenden Verträgen kein Recht haben, aus unseren Alben Singles auszukoppeln, kommen wir auch nicht an einzelne Tracks heran. Diese Abmachungen wurden allerdings vor dem Anbruch des digitalen Zeitalters getroffen und haben darum wenig mit der heutigen Realität zu tun. Wir stehen also vor ziemlich interessanten Verhandlungen mit unseren Partnern.

Bedeutet die Krise auch, dass die  Künstler weniger Zeit für Benefiz-Projekte haben?

Anders als die Musikindustrie, glauben die Künstler noch an das Album als wertvolles und erhaltungswürdiges Kulturgut, auch schätzen sie es, dass wir ihnen mit unseren Platten zusätzliche kreative Spielwiesen eröffnen. Nicht umsonst ist «Dark Was The Night» das längste Album in der zwanzigjährigen Geschichte von Red Hot. Bei diesem Projekt ist uns die unkomplizierte Arbeitsweise der Künstler übrigens zugute gekommen. Die meisten von ihnen gaben sich mit einem Sound zufrieden, der für meine Ohren nach Demoaufnahme klingt. Das soll nicht heissen, dass die jungen Künstler unprofessionell wären – sie feilen lieber an ihren Arrangements als an irgendwelchen Mixes oder Overdubs. Beim Fela-Kuti-Album «Red Hot + Riot» war das anders. Für das Stück mit The Roots und Bobby Womack haben wir einen ganzen Tag lang nur an den Bässen geschraubt. Was ja auch verständlich ist. Beim Hip-Hop ist das, was im unteren