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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#The Red Hot Organization, Interview mit John Carlin
  4/7
musik
The Red Hot Organization, Interview mit John Carlin

alles noch viel schwieriger, denn das illegale Herunterladen schmälert nicht nur unsere Einnahmen, es unterwandert auch die Aids-Aufklärung, die wir mit Red Hot auch betreiben. Ich kann nur hoffen, dass die Leute den Qualitätsgedanken erkennen, der hinter einem Album wie «Dark Was The Night» steckt, und sich nicht einfach ihre Lieblingstracks aus dem Netz holen werden. Vielleicht muss ich mich einfach damit abfinden, dass die Zukunft gleich aussehen wird wie die frühen 1960er-Jahre, als die Single die tragende Einheit der Musikindustrie war.

Wie wollen Sie sich den veränderten Gegebenheiten anpassen?

Ich spiele mit dem Gedanken, die PR-Halbwertszeit unserer Projekte zu verlängern. Nach der Albumveröffentlichung könnten wir zusätzliche Tracks von Künstlern ins Netz stellen, die ursprünglich mitmachen wollten, aber aus zeitlichen oder logistischen Gründen doch keinen Song zum Album beisteuern konnten; mit Live-Konzerten könnten wir den Alben auch einen gewissen Event-Charakter geben. Ich will aber auch in Zukunft nicht mit grossen Namen für unsere Sache werben. Ich arbeite lieber mit aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern zusammen, die gerade zur kreativen Blüte kommen und die Leute eher durch ihre Musik als durch ihre Bekanntheit ansprechen.

Gäbe es nicht auch die Möglichkeit, die Alben länger in den Ladenregalen zu halten? Der Grossteil der Red-Hot-Alben ist ja vergriffen.