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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#PJ Harvey & John Parish
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musik
PJ Harvey & John Parish

War das der einzige Grund? Oder gab es noch andere, äusserliche Gründe, warum es in den Plan passte?

John Parish: Manchmal stimmt einfach die ganze Situation. Es ist ein Gefühl. Man hat es, oder man hat es nicht. Weder Polly noch ich haben einen Karriereplan in dem Sinn, dass wir uns hinsetzen und sagen: OK, dieses Jahr passiert dies, nächstes Jahr passiert das. Wenn ich die Arbeit an einem Projekt beendet habe, liegen meistens mehrere neue Angebote vor. Da suche ich mir halt einfach das Interessante aus.

Ist «A Woman A Man Walked By» für Sie, Polly, eine Weiterführung von «White Chalk»?

PJ Harvey: Es ist eine völlig andere Sache. Wenn ich nach zwei Jahren ein Projekt fertiggestellt habe, spüre ich instinktiv das Bedürfnis, etwas ganz anderes anzufangen. Es ist ein ungemein aufregendes Gefühl.

Wie sah die Arbeitsmethode aus?


John Parish: Ganz einfach. Ich schreibe die Musik, nehme sie auf, arrangiere sie. Wenn ich ein paar Stücke zusammen habe, fünf oder sechs, schicke ich sie ab. Wenn Polly sie zu hören bekommt, klingen sie bereits ziemlich so, wie sie später auf der CD zu hören sind. Polly entscheidet sich für die Stücke, mit denen


PJ Haryey & John Parish / Foto: © Maria Mochnacz. Universal Music

 

 

sie arbeiten will, schreibt die Texte und nimmt ihren Gesang auf.  Die CD, die sie zurückschickte, ist praktisch die CD, die nun erschienen ist.

Die Resultate zeigen wenig Ähnlichkeit mit konventionellen Songstrukturen. Oft fängt ein Stück an einem ganz anderen Ort an, als es aufhört. Wie kann man in einem Studio sitzen und bewusst solche Eigenartigkeit komponieren?