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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#PJ Harvey & John Parish
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musik
PJ Harvey & John Parish

Jetzt. erscheint mit «A Woman A Man Walked By» endlich der nächste Wurf. Damit sie uns erklären können, was es damit für eine Bewandtnis hat, haben PJ und John in einen Pub in der Nähe von Yeovil geladen. Das Gespräch mit den beiden verläuft eigenartig. Derweil sie ausgesprochen freundlich sind, bleiben ihre Antworten oft vage. Parish – so vermutet man – möchte lieber stundenlang über die technischen Aspekte seiner Musik reden. Harvey andererseits hat eine unglaublich fein eingestellte Antenne für Fragen, die ihr auch nur einen Hauch von biographischen Verbindungen entlocken und damit die künstlerische Integrität ihrer Arbeit stören könnten. In solchen Fällen verwandelt sich ihr Gesicht in eine ausdruckslose Maske, ihre Äusserungen in sorgfältig zusammengeklaubte Allgemeinplätze.

PJ Harvey und John Parish, warum haben wir dreizehn Jahre lang auf die Nachfolge von «Dance Hall at Louse Point» warten müssen?

John Parish: Uns ist es nicht so lang vorgekommen, weil wir in der Zwischenzeit immer wieder zusammen an diversen Projekten gearbeitet haben. Wir hatten immer vor, eine weitere Platte zu machen, bei der ich die Musik, Polly die Texte schreiben würde. Irgendwie war nie der rechte Moment – bis 2005, als Polly die Lieder für «White Chalk» fertiggestellt hatte. Da entdeckte sie irgendwo das Tape von «Black Hearted Love», ein Lied, das wir Jahre vorher geschrieben hatten. Sie rief mich an und sagte: «Wir sollten damit etwas machen – ich glaube, die Zeit ist gekommen für unser nächstes Album.»


«Dance Hall at Louse Point» (1996)