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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#PJ Harvey & John Parish
  10/13
musik
PJ Harvey & John Parish

PJ Harvey: Ich versuche, den richtigen Gesang zu finden, um das Beste aus der Musik zu holen, die mir John geschickt hat. Wenn ich seine Musik erhalte, spricht daraus bereits ein starkes Gefühl von Ort und Atmosphäre. Für mich besteht die Aufgabe darin, diese Atmosphäre aufzugreifen und die Stimme zu finden, welche diese noch intensiver machen kann. Der Text und die Stimme gehen nicht von einem bestimmten Charakter aus. Sie gehen vom Versuch aus, das richtige Instrument – eben: die Stimme – zu finden, welche die Geschichte auf glaubwürdige Art erzählen kann. Wenn ich etwa «Pig Will Not» mit der Stimme singen würde, die ich auf «White Chalk» benutzte, würde dies absolut lächerlich klingen.

Wo waren Sie, und wie war Ihre Gemütslage, als Sie die Musik von «Leaving California» zu hören bekamen?

PJ Harvey: Ich war in Dorset, zuhause. Auch von diesem Stück ging eine starke Atmosphäre aus – ein starker Sinn von Örtlichkeit. Wobei der Ort für jeden Hörer ein anderer sein könnte. Für mich stimmte Kalifornien. Entsprechend begann ich mit der Stimme dazu zu experimentieren. So bin ich eigentlich jeden Song angegangen. Ich habe mir Johns Musik angehört, habe sie aufgesogen und auf mich wirken lassen, bis ich spürte, in welche Richtung sie mich zog.


John Parish & PJ Haryey / Foto: © Maria Mochnacz. Universal Music