Evan Rachel Wood (Stephanie)

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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#«The Wrestler»
  3/4
film
«The Wrestler»

Film abgeliefert. Nun kehrt er zur schonungslosen Darstellung zurück, mit der er Hubert Selbys Roman «Requiem For A Dream» in atemberaubende Bilder umsetzte. Damals gingen die Träume gleich mehrerer Generationen schonungslos in die Brüche. In «The Wrestler» geht es nicht mehr um einen Traum, sondern um den Versuch am Ende einer Karriere einen Hauch von Ehre und Gutmachung in den Lebensabend zu retten.

Jeder weiss, dass Wrestling eine Show ist. Randy hat unter den Bandagen Rasierklingen versteckt, damit er unbeobachtet vom Publikum sich nach einem Sturz die Haut aufreissen kann. Ansonsten würde kein Blut fliessen. Einige der wunderbarsten Szenen dieses Films spielen sich backstage ab. Dort, wo sich die «erbitterten Gegner» treffen und den Kampfverlauf absprechen. So falsch dieser Sport auch sein mag, hinter den Kulissen herrscht Vertrautheit und Kollegialität unter den Kämpfern: eine Ehrlichkeit, die Randy im richtigen Leben verloren hat.

So versucht er wieder Kontakt zu seiner Tochter Stephanie (Evan Rachel Wood) aufzunehmen, von der er einst als grosser Star nichts wissen wollte. Die Wiedergutmachung scheint unmöglich, die Verletzung sitzt zu tief. Und Mickey Rourke spielt diese Szenen als verletzlicher, unsicherer und beschämter Charakter so, als würde er sich auf sein eigenes Leben besinnen. Auch wenn Rourke nicht mehr aussieht wie einst, so stellt sich doch die Frage: wieviel Rourke ist in diesem Wrestler drin? Kopiert hier die Kunst das Leben? Oder ist es umgekehrt?