Regisseur Darren Aronofsky

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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#«The Wrestler»
  2/4
film
«The Wrestler»

Ist er das wirklich? Ist dies jener Mann, den wir aus so qualitativ unterschiedlichen Filmen wie «Diner», «Angel Heart» oder «Body Heat» kennen? Mickey Rourke heute – so viel ist klar – ist nicht der Mickey Rourke vergangener Tage. Selbst optisch wird dies bereits in den ersten Minuten von «The Wrestler» klar, wenn uns der alternde Wrestler Randy gezeigt wird – keuchend in der Garderobe, als ein menschliches Wrack, dem jeder Muskel schmerzt und doch getreu dem Motto lebt: «The Show must go on».

Etwas anderes als Wrestling hat Randy auch nicht zu bieten. Und nun, in der Dämmerung seines biologischen Lebens, Jahrzehnte nachdem er als grosser Star gigantische Hallen zu füllen vermochte, bleibt ihm nichts anderes übrig, als in den grauen Vorstädten New Jerseys in noch graueren Turnhallen Autogrammstunden für ein paar verlorene Fans zu geben und nächtens in verrauchten Lokalitäten mit seinen jüngeren Gegnern in den Ring zu steigen. Randy jobbt im Supermarkt, aber das ist nicht sein Ding. Doch die Miete seines Trailers will bezahlt sein und ohne Nebenjob lässt es sich für den «Has-Been» nicht leben.

Darren Aronofsky zeigt uns diesen Alltag ungeschönt. Mit der Handkamera wird Randy verfolgt: wie er sich die Achselhaare rasiert, wie er sich frühmorgens aus dem Bett quält, wie er sich zur Arbeit schleppt. Nach dem etwas abgehobenen, esoterischen «The Fountain» hatte Aronofsky zuvor einen völlig anderen