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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#Krazy Kat
  3/7
comic
Krazy Kat

darauf ein rübenförmiger Kopf mit ausdruckslosen Augenlöchern, über denen die variable Brauenlinie die finsteren Gedanken im Kopf andeutet. Körperlich vergleichsweise voluminös dagegen sowohl Kat als auch Pupp.

Lückenbüsser-Comic

Krazy Kat hat sich nach und nach in George Herrimans Werk eingeschlichen. Der 1880 in New Orleans geborene Zeichner wuchs in Los Angeles auf und zog 1900 nach New York. Ein Jahr später heuerte die «New York World» den fleissigen Zeichner an, der sich anschliessend an etlichen Comic-Serien mehr oder weniger erfolgreich versuchte. Am 20. Juni 1910 debütierte Herriman mit «The Dingbat Family», einer Familienchronik, wie sie sich als Comic-Genre damals bereits etabliert hatte.

Die «Dingbat Family» unterschied sich kaum von vergleichbaren Serien. Ein paar Wochen später jedoch liess Herriman über den Dingbats eine andere Familie einziehen, die Serie wurde Anfangs August 1910 in «The Family Upstairs» umbenannt, und mit den nun folgenden klaustrophoben Geschichten avancierte Herriman zum genialen und kreativen Aussenseiter der Branche. Die geisterhafte Familie im ersten Stock kriegt nie jemand zu Gesicht, obschon sie immer wieder enormen Krach macht. Am 15. November 1911 legte Herriman das Haus der beiden Mietparteien in Schutt und Asche, die mysteriöse Familie verschwand und blieb verschollen. Der Strip hiess fortan wieder «The Dingbat Family». Glänzendes Beispiel für die blühende Kreativität eines Comic-Schöpfers, der