George Herriman, «Krazy Kat»

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das kulturelle überformat
Nr. 22 / 16. März 2009
#Krazy Kat
  2/7
comic
Krazy Kat

Fragt man Comic-Experten nach ihrem absoluten Lieblingscomic, wobei nur einer oder eine Serie genannt werden darf, fällt auffällig oft der Name «Krazy Kat».

Wie kommts? Zum einen hängt das wohl damit zusammen, dass in dieser unvergleichlichen, von George Herriman (1880 bis 1944) geschaffenen Comic-Serie mit einfachsten Mitteln und wenig Personal ein Maximum an Diversität, Tiefe, Unterhaltungswert, psychologischer Raffinesse und Spannung erreicht wurde. In den frühesten «Krazy Kat»-Strips agierten lediglich zwei Figuren und ein Gegenstand: die Katze Krazy Kat, der Mäuserich Ignatz und ein Ziegelstein. Bald gesellte sich der Polizist Offisa Pupp als Hund zu Katz und Maus, ein endloser Dreieckskonflikt wurde losgetreten. In der Handlung geht es mehr oder weniger direkt darum, dass und wie Ignatz es immer wieder schafft, der Katze einen Ziegelstein an den Hinterkopf zu pfeffern. Was Pupp zu verhindern versucht. Wer einen der sehr frühen Strips kennt, weiss, dass es für die Aggressivität der Maus sogar Gründe gab: Kat hat eine mexikanische Springbohne entdeckt und ruft Ignatz herbei, dem die Bohne an die empfindliche Schnauze springt. Worauf natürlich sofort der indirekt schuldigen Kat ein Ziegelstein an den Hinterkopf kracht.

Also: Polizist liebt Kat, Kat liebt Ignatz und Ignatz liebt niemanden. Nicht einmal sich selbst. Es ist auch absolut nichts Körperliches oder gar Sinnliches an der Gestalt dieses Zynikers auszumachen. Strichbeinchen, ein Körper wie ein Tennisball und