Bewusst wurde aus den Tausenden von Cartoons im Besitz von Seiden, eine Auswahl getroffen, die von den Anfängen der Zeitschrift bis in die Gegenwart reicht. Da Cartoons stets auch Spiegel einer Epoche sind, lässt sich so nun das veränderte Verhältnis der Gesellschaft rund um das Thema Geld nachvollziehen. Lässt man die dargestellten Geschlechterrollen mal beiseite, muss allerdings festgestellt werden, dass sich der Mensch in allen Belangen nicht sehr verändert hat. Aus der Geschichte wird nicht gelernt: auch dass lässt sich festhalten. Umso mehr – so scheint es – sind Cartoons vonnöten, um diese Erkenntnis wenigstens im Beisein von Humor schlucken zu können.
Die Zeitlosigkeit dieser Beobachtungen ist verblüffend. Etwa wenn eine wohlhabende Dame in einem Kleidergeschäft nach einer passenden Krawatte für ihren im Finanzgeschäft tätigen Ehemann sucht und sagt: «Frankly, I’m looking for something that might appeal to a jury» (William Hamilton, 1989). Oder der Broker, der an der Bar seines ehelichen Zustandes gewahr wird: «Lately, I’ve had the awful feeling that my marriage is tied to the dollar» (William Hamilton, 1979). Die Inflation in den siebziger Jahren zeigt George Booth mit einem Coffeeshop-Besitzer, der das Schild «Coffee still 20 cents» ersetzt durch «Coffee still 30 cents» (1975). Da gibt es eine einer Salatbar nachempfunde Theke in einer Bank mit der Aufschrift: «Build your own
William Hamilton, «Lately, I've had the awful feeling that my marriage is tied to the dollar.»
Pen and black ink, with white gouache
Signed in black ink at lower left, Wm Hamilton.
Published 29 January 1979, Melvin R. Seiden Collection, The Morgan Library & Museum / Photography by Joseph Zehavi, 2008. © The New Yorker Collection 1979 William Hamilton from cartoonbank.com. All Rights Reserved.