Invitation Songs
The Cave Singers
ra. Seltsame Platte. Vor allem, wenn man bedenkt, was die Leute, die hinter The Cave Singers stehen, zuvor gemacht haben. Pete Quirk, Marty Lund und Derek Fudesco waren allesamt bei Rockbands mit Post-Punk-Einflüssen tätig. Und jetzt dies: ein fast altmodisch wirkendes Folk-Album. Eine Art Feld-, Wald- und Wiesenforschung – hypnotisch, eindringlich und, obwohl in der Tradition von Woody Guthrie oder eines Leadbelly stehend, nicht unbeeinflusst von der Schräglage, mit der sie zuvor bei anderen Projekten gearbeitet hatten. «Invitation Songs» lebt von fast schamanenartigen Rhythmen und einem durchdringenden, unglaublich faszinierenden nasalen Gesang von Pete Quirk. Die Platte ist mit kaum mehr als dreissig Minuten etwas gar kurz geraten. Dafür stimmt hier aber auch jeder Ton. Und man darf gespannt sein, was aus diesem eigentlich rein zufällig entstandenen Projekt alles noch werden wird. Bis dahin kann man sich kaum satthören an diesen zehn rustikalen Songs voller Charme und geheimnisvoller Schönheit. (Matador)
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Rain
Joe Jackson
ra. Es hat sich in den letzten Jahren einiges geändert bei Joe Jackson. 2003 fand er mit «Volume 4» zurück zu seinen alten Bandkollegen aus den Anfangszeiten. Die beiden legendären Alben «Look Sharp!» und «I'm The Man» scheinen nun auch für sein jüngstes Werk «Rain» Pate gestanden zu haben. Jackson hat definitiv seinen Drang, in orchestralen Weiten nach einer neuen Ausrichtung zu fahnden, fallengelassen. Auf «Rain» ist der Pianist und Sänger im schlichten Trio zu hören – mit Graham Maby am Bass und Dave Houghton am Schlagzeug. Natürlich zitiert er sich selbst, aber er tut dies mit Grösse und mit viel Esprit. Der Wechsel seiner Wahlheimat von New York nach Berlin scheint ihn beflügelt zu haben. Noch nie hat er so eindrücklich Piano gespielt. Und was die Qualität seiner Songs betrifft, scheint er einen zweiten Frühling zu geniessen. Seine beste Platte seit «Night And Day». (Ryko)
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