Foto: © Jan Windszus

Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#Get Well Soon
  6/7
musik
Get Well Soon

ernst genommen – weil ich auch nicht damit gerechnet hatte, dass meine Musik so schnell so viel Aufmerksamkeit findet.

Hat der praktische Teil des Studiengangs Ihre Musik auf irgendwelche Art und Weise beeinflusst?

Gesangsunterricht, Stimmbildung und Musiktheorie, das ist schon immer nützlich, aber mir war es wichtiger, mein Musikerdasein zu professionalisieren, also Kontakte zu knüpfen und etwas über das Leben als Musiker zu erfahren. Ich habe dort viele Leute kennen gelernt, mit denen ich heute zusammenarbeite, aber der musikalische Teil des Studiums hat mich als Musiker nicht gross weitergebracht.

Dafür haben Sie hoffentlich gelernt, wie man mit den Medien umgeht.
 
Ich lerne erst jetzt in der Praxis, wie das geht. Am Anfang habe ich mein Studium gar nicht an die grosse Glocke hängen wollen, was dann so aufgegriffen wurde, dass es mir eher peinlich war. Die Medien, die der Akademie sowieso kritisch gegenüber stehen, haben das dann für eine Hetze verwendet – was ja gar nicht in meinem Interesse war. Mir ist es lieber, dass die Leute über meine Musik schreiben als über die Akademie, denn meine Musik gab es ja schon vor dem Studium und sie hat auch nichts damit zu tun. Ich stehe ja schon seit zehn Jahren auf der Bühne und habe lange an meiner Musik arbeiten müssen. Anders geht es ja auch gar nicht. Wer ernsthaft Musik macht, braucht so seine Anlaufszeit.