Taiyo Kimura, «Typical Japanese-English»
2005 Installation View
© the artist 2008, Foto: Mie Morimoto
selten der springende Punkt. Erst die Dadaisten und die Surrealisten waren auf Gelächter aus. Des öfteren ging es dabei um das eigene Gelächter – Gelächter über die bünzlihafte restliche Kunstszene, die angesichts eines besonders absurden Werkes wieder einmal ganz erschrocken Zeter und Mordio schrie. Das Auslösen von Gelächter hatte für die Surrealisten aber auch eine tiefere Bedeutung: die Surrealisten waren mit den Theorien der Psychoanalyse bestens vertraut und hielten mit Freud, dass Witze in ihrem Aufbau viel mit einem Traum gemeinsam haben und auf ähnliche Weise als Blitzableiter für unangenehme, un- und unterbewusste Impulse dienen können. Mit dem Aufstieg der Pop Art in den fünfziger Jahren und der nachfolgenden Verwischung der Grenzen zwischen den «hohen» und den «populären» Künsten, dann erst recht mit dem Boom von Performance- und Video-Art, ist Humor kunstsalonfähig geworden. Unter solchen Kunstfans jedenfalls, die einen Sinn für Humor haben.
«Die Gegenwartskunst wird immer lustiger», schreibt Ralph Rugoff, Direktor der Hayward Gallery in London, im Katalog der Ausstellung «Laughing in a Foreign Language». «Die verstärkte Rolle von Humor in der heutigen Kunst», so Rugoff weiter, «ist auf viele Faktoren zurückzuführen. Vielleicht der Wichtigste ist der, dass sie eine Art allergische Reaktion auf das Erbe des Modernismus darstellt. Im Gegensatz zur heroischen Rhetorik moderner Kunst legen heute viele Künstler eine skeptischere Haltung an den Tag. Sie sind durchdrungen vom Zweifel über alle Arten von Autorität und über unsere bestgehüteten Mythen und Glauben – inklusive vorgefassten Meinungen über Kunst und Künstler.» Dies, und die Globalisierung der Kunstwelt, habe dazu geführt, dass wir in den Galerien