Julian Rosefeldt, «Clown», 2005
Film-Installation, Super16mm,
übertragen auf DVD, Loop 11'
© the artist 2007, courtesy
Arndt & Partner Berlin/Zurich and
Max Wigram Gallery London


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das kulturelle überformat
Nr. 12 / 6. März 2008
#«Laughing In A Foreign Language»
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kunst
«Laughing In A Foreign Language»

Schon in der eigenen Sprache ist es nicht so einfach, einen Witz mit Lacherfolg anzubringen – ganz zu schweigen von einer feinen, ironischen Pointe. Die Fragen beginnen beim Erzähler. Kann er erzählen? Stimmt das Tempo? Die Dynamik? Die Mimik? Dann: versteht das Gegenüber die Pointe? Wenn es dies nicht tut, ist es deswegen, weil der Witz schlecht erzählt wurde? Weil der Zuhörer nicht in Stimmung ist? Weil er ein anderes Temperament hat als der Erzähler? Oder aber – zum Beispiel bei rassistischen und sexistischen Witzen – eine andere Haltung? Eine Pointe hat in der Tat manches Hindernis zu überwinden, ehe man von ihr sagen kann, sie sei angekommen.

Umgekehrt schafft der erwiesene Erfolgsbeweis – Lachen, Schmunzeln oder gar das abschätzige und doch beifällige Grunzen, das auf einen besonders absurden, derben oder alten Witz folgt – eine Verbindung, die mit blossen Worten nicht herzustellen ist. Man fühlt sich einem Menschen unwiderstehlich verbunden, mit dem zusammen man gelacht oder geflirtet hat. Mit jemandem, der über ähnliche Dinge lacht, kann man ohne weiteres einen entspannenden Abend am Stammtisch verbringen, selbst dann, wenn man dessen Meinung nicht immer teilt. Ohne Lachen wäre so eine Begegnung unerträglich.

In der Kunst ist es mit dem Humor noch komplizierter. Vieles, was auf den ersten Blick zum Lachen bringt, gehört in den Bereich des Cartoon oder der Karikatur und ist weiterhin eher selten in einer Kunstgalerie anzutreffen. Derweil zum Beispiel im Werk der beiden Pieter Brueghel durchaus lustige Szenen auftauchen, ist das Auslösen von Heiterkeit oder gar Gelächter