«In The Shadow Of The Sun» (1974),
Super-8mm film / Courtesy Of James Mackay
«Jubilee» (1978), 16mm und Super-8mm
film transferred to 35mm
film / Courtesy Of Whaley-Malin Productions
«The Last Of England» (1987), Super-8mm
film transferred to video transferred to 35mm
film / Courtesy Of Euro London Films
Zu dieser Zeit auch, geriet er ins Umfeld der Punkbewegung. Die Sex Pistols hatten Verbindungen zu den Leuten in der Korsettfabrik und führten dort ein frühes Konzert durch, das von Jarman gefilmt wurde – quasi sein erstes Popvideo. Diese Verbindungen resultierten in «Jubilee», ein Film unter anderen mit Adam & The Ants und The Slits, der die gewalttätige Ader im Nihilismus der Punks aufzeigte (Vivienne Westwood passte der Film nicht – bald waren T-Shirts mit Anti-Jarman-Slogans zu kaufen). Vom Filmischen her weit besser gelungen, ist aber die gleichzeitig barock-üppige und postmodern-surreale Shakespeare-Interpretation «The Tempest» mit der Punksängerin Toyah Willcox und einem unvergesslichen Finale, in dem Elisabeth Welch «Stormy Weather» singt. Der Film kam 1979 in die Kinos, ungefähr zeitgleich mit der Beförderung von Margaret Thatcher zur Premierministerin.
Das gesellschaftliche Klima schlug mit dieser Wahl sehr schnell um. Vorbei war es mit dem in den Sixties erlernten Respekt für Aussenseiter und bunte Exzentriker. Der Thatcher-Regierung waren militante Schwulenrechtler, wie es Jarman inzwischen geworden war, genauso unliebsam wie aufmüpfige Bergwerkarbeiter in Yorkshire und die linksgerichtete Stadtexekutive von London, GLC. Längere Zeit hatte Jarman grösste Schwierigkeiten, noch an Geld zum Überleben, geschweige denn Filmemachen zu kommen. Dank seinen früheren Ausflügen in die Musikszene, kam er immerhin noch dazu, nebst einem Gemeinschaftswerk mit Throbbing Gristle einige Pop-Videos zu drehen, darunter «Broken English», «Witches’ Song» und «The Ballad of Lucy Jordan» für Marianne Faithfull und Clips für Orange Juice, Marc