Zwölf
Herbert Grönemeyer

ra. Es war sicherlich nach dem meisterlichen, aber doch melancholischen «Mensch» nicht einfach für Herbert Grönemeyer, einen würdigen Nachfolger zu kreieren. Mit seinem neuen, schlicht mit «12» betitelten Album hat er das Kunststück geschafft, die Schwere wieder mit dem Leichten zu verbinden. Die Nachhaltigkeit seiner gepressten Statements benutzt er zum Spiel mit den Kontrasten. Oder anders gesagt: im Dur hängt als Sicherheit weiterhin ein Moll. Ob er nun einen Himmel mit Geigen behängt («Stück vom Himmel») oder aber lustvoll mit elektronischen Klängen spielt («Kopf hoch, tanzen») und einen Hauch von Neuer Deutscher Welle mit in die Nachdenklichkeit einbaut – «12» schafft es trotz der leichteren Bauweise eine Weiterführung von «Mensch» zu sein. «12» ist ein Album voller Herbstzeitlosen im Frühlingsgewand. Schliesslich verbietet einem ein Ja zum Leben nicht das Nachdenken darüber. (EMI)

Website (inkl. Video) »

 

Introducing
Joss Stone

ra. Dass ihr drittes Album «Introducing» heisst, hat einen guten Grund. Das erst 19-Jährige Stimmwunder Joss Stone hat ihrer Plattenfirma einen Deal vorgeschlagen: sie wollte freie Hand für den Nachfolger des überaus erfolgreichen Albums «Mind, Body & Soul». Also, alle Texte selber schreiben, die Gangart bestimmen und den Produzenten auswählen. Als Gegenzug offerierte sie bei Nichterfolg die sofortige Auflösung ihres Plattenvertrages. Nun hat sie bekommen, was sie wollte. Und hat sich die Lieder auf den Leib geschrieben, mit Raphael Saadiq einen kongenialen Partner gefunden und mit Lauryn Hill und Common mehr als kreditwürdige Duettpartner. So suhlt sich nun das englische Mädchen aus Devon mit ihrer pechscharzen Stimme in den Klängen ihrer grossen Vorbilder und präsentiert zumindest das Potenzial, das sie in sich trägt. Ihre Soulstimme wird mit den gesammelten Lebenserfahrungen wachsen. Bis dahin bleibt sie die Meisterschülerin. Und das ist doch schon eine ganze Menge. (Virgin)

«Tell me ’bout it»-Video (RealMedia) »

Joss Stone – Videopodcast »