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das kulturelle überformat
Nr. 3 / 27. März 2007
#CD
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tipps
CD

Ein deutsches Requiem
Brahms

ra. Im Falle von Johannes Brahms’ «Ein deutsches Requiem» gelten die Interpretationen von Otto Klemperer und John Eliot Gardiner eigentlich als das Mass aller Dinge. Aber Ehrfurcht war noch nie die Sache von Sir Simon Rattle. Und weil Brahms sein Requiem eher für die Hinterbliebenen denn für die Toten geschrieben hat, wagt Rattle mit den Berliner Philharmonikern sowie dem Rundfunkchor Berlin und den Solisten Dorothea Röschmann (Sopran) und Thomas Quasthoff (Bariton) eine live eingespielte Interpretation, die hinter den massvollen Klängen von Brahms stetig nach der Energie und dem Leben fahndet. Rattle, dessen Gesamtwerk wie ein «work in progress» erscheint, scheut sich weder vor neuen Perspektiven noch verweigert er sich den Möglichkeiten des Scheiterns. Das hat letztlich dann nicht immer die Würde, die anderen Interpretationen zugesprochen wird, doch Rattles Musik ist fernab von musealer Muffigkeit und damit letztlich immer wieder und auch im Falle dieses Requiems ein klingendes Bekenntnis zum Leben. (EMI Classics)

«Ein deutsches Requiem» – Official Website »

BIG
Macy Gray

ra. Die Franzosen würden sagen, sie hätte ein «grain de folie», ein Korn von Verrücktheit in sich. Macy Gray, dieses schillernde und exzentrische Kuriosum mit der Raspelstimme hat bisweilen tatsächlich recht nah am Abgrund gelebt. Nach ihrem Erstling «On How Life Is» und dem massiven Erfolg der Single «I Try», schaffte es die Sängerin nicht mehr mit den beiden folgenden Alben an den Erfolg anzuknüpfen. Mit der vierten Platte «Big» soll sich dies ändern. Dafür hat sie unter anderen Black-Eyed-Peas-Frontmann Will.I.Am als Mitproduzent ins Studio geholt. In der Tat ist Gray dann am Stärksten, wenn sie sich im traditionellen Rhythm’n’Blues aufhält. Auf «Big» tut sie dies gleich zu Beginn mit «Finally Made Me Happy». Wenn sie allerdings Will.I.Am und seiner kunterbunten Mischkultur die Türe öffnet, ebbt das Ganze leider immer wieder ab. «The Trouble Of Being Myself, der Titel ihres vorherigen Albums, wird dann leider wieder zum Programm. (Geffen)



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