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das kulturelle überformat
Nr. 3 / 27. März 2007
#Interview Sascha Lobo
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dossier: Blog
Interview Sascha Lobo

Als Vorbild scheint das frühe Sampling im Musikbereich zu dienen.

Nur dass da Gleiche mit Gleichen gearbeitet haben. Du machst Musik, ich mach Musik, kann ich nicht mal was von dir nehmen. Und es war überschaubar oder eben nur für den Privatgebrauch bestimmt. Nun ist es so, dass jeder Private öffentlich publizieren kann, also muss da rechtlich was passieren. Für mich istgeistiges Eigentum Eigentum, aber es gibt bei der Nutzung eben viele Grauwerte. Wir haben zum Beispiel regelmässig Stress wegen Fotos, weil wir uns zunächst nicht so darum gekümmert haben. Also kommt immer mal ein Anwaltsschreiben mit einer Geldforderung. Für die derzeitige Entwicklung sollte man eben flexiblere Modelle finden.

Wieviele Leute lesen Euch? Gibt es da qualitative Zahlen oder messt ihr nur die Clicks der Surfer?

Wir haben einen recht seriösen Blogcounter, da sind wir immer so unter den Top 15 in Deutschland. Wir haben 4000 unique reader, also Leute, die dreimal am Tag zu uns kommen. Man kann grob sagen, dass wir am unteren Ende der Schätzung etwa 120’000 Leser im Monat haben.

Weshalb habt Ihr eigentlich ein Büro? Als digitale Boheme solltet Ihr eigentlich mit dem Laptop im Café sitzen.

Dieses Büro hier haben Holm und ich vor allem wegen unseres Buches gemietet, weil ein Buch natürlich was anderes ist, als mal einen Werbetext rauszuhauen oder einen Riesenmaschine-Beitrag. Viele Sachen habe ich im Oberholz-Café gemacht, das war mein Büro. Meistens Kopfhörer auf und dann kann man sich auch konzentrieren.

 



Riesenmaschine »

Das Buch:
Holm Friebe, Sascha Lobo. «Wir nennen es Arbeit – Die digitale Boheme oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung». Heyne Verlag. Gebunden, 304 Seiten,
€ 17,95 / SFr 31,80.

Der Blog zum Buch »

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