Natur ist ein Schlüsselwort in Brice Mardens Kunst, denn die Energie der gezeichneten Linien seiner kalligraphischen Werke kann man direkt zu den Kräften der Natur in Beziehung setzen. Kalligraphie verstand Marden als «die direkteste Form allen künstlerischen Ausdrucks». 1984 hatte der New Yorker Künstler die Ausstellung «Masters of Japanese Calligraphy: 8th-19th Century» in der Japan House Gallery und The Asia Society Galleries in New York gesehen und war tief beeindruckt. Noch im selben Jahr unternahm er mit seiner Familie eine Reise nach Thailand. Dort und dann auf der griechischen Insel Hydra, entstanden zahlreiche Zeichnungen, mit Gesten, die fernöstlichen Schriftzeichen nachempfunden waren, die Marden mit langen Ästen und Stöcken ausführte, eine Technik, mit der er seit den siebziger Jahren gearbeitet hatte. Damit legte er eine Distanz zwischen sich und den Bildträger.
Cold Mountain Series: Zen Studies 1-6, 1991