Wann und wieso haben Sie sich dafür entschieden, dem Thema Erdöl einen Film zu widmen?
Während meiner Gymnasialzeit kam ein Bericht des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums heraus. Seitdem wurde darüber kaum mehr ein Wort verloren. Dann im Jahr 2003 habe ich ein Papier von einer Bank gelesen, in der der Versuch unternommen wurde, zu eruieren wieviel Erdölvorräte noch vorhanden seien. Da stand, man könne davon ausgehen, dass das Erdöl noch für 40 Jahre reichen würde. Wenn man Kinder hat, dann realisiert man relativ rasch, dass vier Jahrzehnte keine lange Zeit mehr sind. Und wenn man noch bedenkt, wie unser Alltag vom Erdöl abhängig ist, dann ist das eine erschreckende Prognose. Ich begann dann mit den Recherchen, auch wenn sich damals noch keiner für das Thema zu interessieren schien – das Benzin war nicht sehr teuer und dass sich dies mal ändern könnte, schien in der Vorstellungskraft der Leute nicht vorhanden zu sein. Im Laufe meiner Recherchen stiess ich dann eigentlich auf das zentrale Thema: dass wir kurz vor dem Erreichen des Fördermaximums stehen.
Wurde Ihnen das Ausmass der Zusammenhänge, die nun im Film so einleuchtend offengelegt werden, erst während der Arbeit im Film klar?
Ja. Jeder, der sich mit dem Thema «Peak Oil» auseinandersetzt und sich im Internet etwas umsieht, wird irgendwann erschrecken über die Grösse des Problems. Und setzt man das Ganze noch in eine historische Perspektive und erkennt, dass die Nutzung von Öl die industrielle Revolution und unser wirtschaftliches Wachstum erst möglich gemacht hat und wie diese auch mit dem explosionsartigen Bevölkerungswachstum zusammenhängt, dann kann man letztlich, was die Prognosen betrifft, nur hoffen, dass man falsch liegt und dass alles nur halb so schlimm sein wird. Angesichts der Tatsachen ein schwacher Trost.