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das kulturelle überformat
Nr. 3 / 27. März 2007
#Bobby
  2/5
film
Bobby

Hollywood, das ist ein offenes Geheimnis, wählt in überwältigender Mehrheit die demokratische Partei, wenn es um einen neuen Präsidenten geht. Prominente Ausnahmen von der Regel sind bekennende Republikaner wie Charlton Heston, Bruce Willis oder der ausgerechnet in den Kennedy-Clan hineingeheiratete Arnold Schwarzenegger, seines Zeichens Gouverneur von Kalifornien.

Ein prominenter Fürsprecher für die Demokraten ist auch Martin Sheen. Dessen Sohn Emilio Estevez führt nun mit seinem Film «Bobby» die familiäre Tradition weiter und befasst sich in seiner Regiearbeit «Bobby» mit einem folgenschweren Tag in der amerikanischen Geschichte. Am 4. Juni 1968 war Estevez sechs Jahre alt, es war der Tag, an dem Robert Kennedy die kalifornischen Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur gewinnen sollte und damit einer ganzen Nation jene Hoffnung zurückgab, die nach der Ermordung von Martin Luther King im April des Jahres, und angesichts des zermürbenden Vietnamkrieges erloschen schien. Doch die Hoffnung endete mitten im Freudentaumel, als Kennedy nach seiner flammenden Siegesrede beim Abgang durch die Küche des Hotels Ambassador ermordet wurde.

Estevez, der auch das Drehbuch schrieb, lässt nun diesen Tag in diesem legendären Hotel anhand von 22 verschiedenen Menschen Revue passieren. Um dem Vorwurf einer Anlehnung an «Grand Hotel» (1932), den Klassiker mit Greta Garbo, im Ansatz zu ersticken, lässt er den Film durch Hotelbesitzer John Casey (Anthony Hopkins) gleich zu Beginn zitieren. In der Folge verhindert dies allerdings