Solchen Extremen folgte auch der Gesang von Jeffrey Lee Pierce, was vor allem live nicht immer angenehm klang, da er dabei oft nicht mehr auf die Intonation achtete und dem Jammern und Heulen verfiel. Umso mehr weiss man das soeben erschienene Album des Jeffrey Lee Pierce Sessions Projects zu schätzen. Bewunderer wie Nick Cave, Mark Lanegan und Debbie Harry singen mit ebenso grosser Hingabe wie – manchmal etwas gar würdevoll wirkender – Sorgfalt mehrheitlich unveröffentlichte Songs, die Tony Cmelik alias Cypress Grove auf einer einst mit Jeffrey Lee Pierce geschaffenen Demokassette fand. Auf den grösstenteils neu eingespielten Songs ist der Punk fast völlig verschwunden. Dafür kommt erstmals die liebliche Country-Seite zur Geltung, die im Schaffen von Jeffrey Lee Pierce zunehmend an Bedeutung gewonnen hatte, die er aber nie richtig zuzulassen schien.
Markus Ganz
«Death Party» ist ebenso wie «Miami» und «Las Vegas Story» als Doppel-CD mit Zusatzmaterial bei Cooking Vinyl neu aufgelegt worden.
Ebenso erhältlich:
The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project, «We Are Only Riders» (Glitterhouse).
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