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Unerschrocken und radikal

Barack Obama ist vielleicht der erste schwarze Präsident der USA, aber den Titel des «Original Black President», den hat ein anderer für sich beansprucht. Das, obwohl Fela Kuti in seinem 58 Jahre kurzen Leben kein einziges Regierungsamt belegte. Am Willen hat es dem nigerianischen Sänger, Komponisten und Multiinstrumentalisten nicht gemangelt. 1979 gründete Fela, wie ihn seine Anhänger nennen, die eigene politische Partei und stellte sich als Kandidat für die Präsidentschaft Nigerias auf.

Der unermüdliche Dissident wurde zwar nicht zur Wahl zugelassen, er kürte sich 1981 mit dem gleichnamigen Album dennoch zum «Black President». Dieses protzig betitelte Werk sollte eine Wende in Felas Musikerkarriere herbeiführen, war es doch seine erste LP, die weltweit veröffentlicht wurde. Nach Bob Marleys Tod suchten die grossen Plattenfirmen damals nach dem nächsten Superstar aus der Dritten Welt – und glaubten, in Fela diesen gefunden zu haben.

«Black President» war darum als schnelle Einführung in Felas  Afrobeat-Sound konzipiert, und zwecks Karrierenförderung war der störrische Künstler einen für ihn untypischen Kompromiss eingegangen. Die LP enthielt bereits veröffentlichte Songs wie «Sorrow