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das kulturelle überformat
Nr. 21 / 9. Februar 2009
#Im Gespräch mit der Gruppe Franz Ferdinand
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musik
Im Gespräch mit der Gruppe Franz Ferdinand

zu bewegen. Aber wenn die Leute im Megastore schon Autogramme haben wollen, brauchen sie immerhin ein Plattencover zum Unterschreiben.

Die Aushängeschilder der Intelligenz im schottischen Gitarrenpop waren immer schon eine der fleissigsten Bands in diesem moribunden Geschäft. An diesem Arbeitseifer hat sich auch nach der Rückkehr aus der selbst gewählten Isolation in ihrem Glasgower Studio nichts geändert, wenngleich der Zeitgeist ihnen diesmal etwas schärfer ins Gesicht bläst. Die britische Kritik ist sich derzeit einig, dass Jungs mit Gitarren heuer von Mädchen mit Synthesizern wie Little Boots, La Roux oder Lady Gaga abgelöst werden sollen und hat «Tonight» vor seiner Veröffentlichung mit dementsprechend durchwachsenen Rezensionen bedacht.

Am Nachmittag des Instore-Gigs wird die Band in den berühmten Maida Vale Studios für die BBC eine Radio-Session spielen, tags darauf geht es weiter nach Los Angeles. Gestern haben Franz Ferdinand in der Jonathan Ross Show vor 5 Millionen Zuschauern ihre Single «Ulysses» präsentiert, nachdem sie gerade erst von einem kurzen Aufenthalt in Österreich zurückgekehrt waren, wo es in der klirrenden Kälte ein Open Air für den Radiosender FM4 zu bestreiten gab. Kurz bevor die Band in Wien die Bühne betrat, hatte Alex Kapranos nach dem Genuss eines Curry hinter der Bühne (in den Kulissen backstage ) einen akuten Nussallergie-Schock erlitten samt angeschwollenem Gesicht und Erstickungsanfällen, den die örtlichen Sanitäter mit ein paar Spritzen gerade noch glatt bügeln konnten. Minder hartgesottene Sänger hätten