Kate Winslet (April Wheeler) und Leonardo
DiCaprio (Frank Wheeler) / Foto: François
Duhamel / © 2007 Dreamworks, LLC.
Also kaufte der Schauspieler Patrick O’Neal die Rechte und werkelte eigenhändig an einer Fassung, die Yates – als er sie einmal zu Gesicht bekam – zu Worten verleitete, die unmissverständlich seiner Abneigung Ausdruck verliehen. Die Witwe O’Neals verkaufte es dann an die BBC. Und da kam Haythe ins Spiel, der es wiederum Kate Winslet zeigte. Beide waren sie zuvor schon Anhänger des Romans gewesen. Winslet zeigte es Leonardo DiCaprio und – last but not least – ihrem Ehemann: Sam Mendes. Damit war die Filmversion geboren.
Der Roman sei in seinen Bildern bereits kinematografisch, meinte Sam Mendes. Und in der Tat benutzt Yates gerade die Symbolkraft von Fenstern und Spiegeln, um die inneren Reflektionen der Personen zu unterstreichen. Im Film wird dies deutlich durch das Panoramafenster im Wheelerschen Wohnzimmer und den Badezimmerspiegel, der uns die Doppelbödigkeit der Existenz widerspiegelt. Der Film beginnt und endet genau wie das Buch, dazwischen – zwangsläufig gestrafft – schaffen es Haythe und Mendes einerseits mit wortwörtlich von der Buchvorlage übernommenen Dialogen wie auch durch sprachlose Verdichtungen von Situationen, die Atmosphäre des Buches aufrecht zu erhalten. Winslet und DiCaprio spielen die zerrissenen Figuren mit ungeheurer Tiefe und ohne Pathos – da hätte auch Yates nichts auszusetzen gehabt. Yates hat ja den beiden nicht umsonst bereits mit der Namensgebung deutliche Charaktereigenschaften vermittelt: April (wegen der Wetterkapriolen im Monat April) und Frank ( zu Deutsch: aufrichtig). Die neugierige Maklerin Helen Givings (Kathy Bates) sowie das Ehepaar